Adalbert-Raps-Stiftung sozial engagiert!

Die Adalbert-Raps-Stiftung informiert über ihr aktuelles Engagement und gibt einen Einblick in ausgewählte Förderprojekte.

03/2022

Mit ihrem Engagement verfolgt die Adalbert-Raps-Stiftung das Ziel, die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern und diese allen Menschen ungeachtet ihrer individuellen Lebensbedingungen zugänglich zu machen. Die folgende Übersicht zeigt aktuelle Projekte ausgewählter Förderpartner und gibt somit einen Einblick in die aktuelle Fördertätigkeit der Adalbert-Raps-Stiftung.

Aktuelle Förderprojekte der Adalbert-Raps-Stiftung

Im Rahmen Ihres oberfrankenweiten Engagements zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe werden aktuell unter anderem folgende Projekte durch die Adalbert-Raps-Stiftung gefördert:

Neugestaltung des Kaufplatzgeländes, Liebenswertes Kulmbach e.V.

  • Fördergegenstand: anteilige Förderung der Projektkosten zur Realisierung eines Bocciaplatzes, Volleyballfeldes, Sitzgelegenheiten und anderen Gestaltungselementen
  • Zielgruppe: Kulmbacher Bürger*innen und deren bürgerschaftliches Engagement; mit Fokus auf Familien, Kindern, Jugendlichen, jungen Menschen, den Studierenden und Senior*innen
  • Art des Engagements: ehrenamtliches Engagement
  • Wirkungskreis: Stadt und Landkreis Kulmbach
Projektteam Liebenswertes Kulmbach e.V.
Projektteam Liebenswertes Kulmbach e.V.

Kulmbach ist stark vom demographischen Wandel betroffen. Dabei sind es vor allem die kaum vorhandenen offenen und/oder zielgruppenübergreifenden Angebote in der Stadt, die den Wegzug junger Menschen fördern und zur Überalterung der Stadtgesellschaft führen. Eine weitere und damit verbundene Herausforderung liegt in der Anonymität, also der fehlenden Möglichkeit über den eigenen sozialen Kontext hinaus Kontakte zu knüpfen. Die im Frühjahr 2021 aus Bürger*innen entstandenen Initiative Liebenswertes Kulmbach e.V. möchte dieser Tatsache mit dem Projekt zur "Neugestaltung des Kaufplatzgeländes" entgegenwirken, indem sie die Anliegen und Ideen der Kulmbacher*innen in die Stadtgestaltung einbringt. Ganz in diesem Sinne soll das ehemalige Kaufplatzgelände im Zeitraum der Zwischennutzung vom Frühjahr 2022 bis voraussichtlich Ende 2024 als Begegnungsort unter dem Einbezug von umliegenden Jugendorganisationen und Vereinen gestaltet werden. Auf diese Weise fördert die Initiative das bürgerschaftliche Engagement und Beteiligungsprozesse in der Stadtgesellschaft. Sie gibt den beteiligten (jungen) Menschen die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ideen einbringen zu können und sich als wirksames, mitgestaltendes Glied der Gesellschaft zu erleben. Ein Ansatz, der sich bestenfalls positiv auf die Wegzugstendenzen auswirkt. Weiterer positive Effekte: Die Stärkung des Demokratieverständnisses durch das erlebbar machen von Partizipationsmöglichkeiten und nicht zuletzt die Vernetzung der beteiligten Organisationen zur Umsetzung der Planung. So sollen beispielsweise ein Bocciaplatz, ein Volleyballfeld, ein Themenspielplatz, diverse Sitzgelegenheiten und weitere Gestaltungselemente entstehen. Auch ein Quartiersmanagement zur aktiven Gestaltung des entstandenen Sozialraums, wie die Organisation von Veranstaltungen, Beachvolleyball- und Bocciaturnieren bzw. -kursen für Anfänger, sind geplant.

Die Initiative Liebenswertes Kulmbach e.V. mit dem Projekt zur "Neugestaltung des Kaufplatzgeländes" hat sich aus einem konkreten Anliegen heraus entwickelt. Es verdeutlicht, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, die Bedürfnisse der Bürger*innen in lokalpolitische Entscheidungen einzubringen. Die Adalbert-Raps-Stiftung unterstützt das Projekt deshalb mit der der anteiligen Förderung der Projektkosten zur Realisierung diverser Gestaltungselemente.

Ihr Interesse am Projekt ist geweckt? Informationen und Hintergründe zum Projekt finden Sie auf dem Facebook-Profil des Liebenswertes Kulmbach e.V. Bürgerinnen und Bürger, die sich im Rahmen des Projekts engagieren möchten, sind herzlich dazu eingeladen, sich via E-Mail mit Elsbeth Oberhammer, Dr. Barbara Biella und Andreas Schobert vom Projektteam in Verbindung zu setzen.

KLUG!entscheiden, Universität Bayreuth

  • Fördergegenstand: anteilige Förderung der Projektkosten
  • Zielgruppe: Schüler*innen ab der 8./9. Klasse bis hin zur 13. Klasse sowie deren Lehrer*innen
  • Art des Engagements: hauptamtliche Koordination durch das Team von KLUG!entscheiden
  • Wirkungskreis: Kulmbach und ganz Oberfranken

Jungen Menschen steht eine überwältigende Vielfalt von Ausbildungswegen, Berufen und Lebensentwürfen offen. Nicht selten ruft diese Tatsache Überforderung bei der Frage "Was mach ich nach der Schule?" hervor. Den Jugendlichen ist es meist einfach nicht möglich ist, die Komplexität dieser Entscheidung überblicken zu können. Zwar unterstützen Schulen die Schüler*innen mit diversen Angeboten von Kooperationspartnern (Bildungseinrichtungen, wie Universitäten, Agentur für Arbeit usw.), diese greifen aber oftmals Bildungswege vorweg, ohne auf die individuellen Stärken der Schüler*innen einzugehen. So kommt es, dass junge Menschen auf Grund von Unsicherheit oft offensichtliche oder von anderen Personen aus ihrem Umfeld vorgeschlagene Alternativen wählen, ohne dabei die persönlichen Ziele in ihre Entscheidung einzubeziehen. Auch sind es Widerstände oder Angst vor dem persönlichen Scheitern, die sie daran hindern unkonventionelle und ggf. von ihrem Umfeld nicht erwartete, aber unter Umständen für sie passendere Wege einzuschlagen. Solch unreflektierte (Aus-)Bildungsentscheidungen führen zu Unzufriedenheit und ungewollten Ausbildungsabbrüchen mit negativen Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung und ziehen letztlich schwerwiegende Folgen für die Gesellschaft mit sich, wie beispielsweise Jugendarbeitslosigkeit, demographischer Wandel und Fachkräftemangel sowie letzten Endes auch die Verstärkung sozialer Ungleichheit. Darüber hinaus geht mangelnde Entscheidungskompetenz auch mit einer geringen Widerstandskraft gegen populistische und demokratiefeindliche Initiativen einher.

Um solch negative Auswirkungen von Beginn an zu vermeiden und gleichzeitig mehr Bildungsgerechtigkeit sowie Bildungschancen etablieren zu können, setzt die Initiative "KLUGentscheiden" der Universität Bayreuth genau dort an, wo Entscheidungsstärke gefragt ist: Bei den Schüler*innen der 8./9. bis hin zur 13. Klasse, die sich kurz vor ihrem Schulabschluss und damit dem Übergang ins Berufsleben befinden. Das zweitägige Entscheidungstraining, welches allen Schularten offensteht, beinhaltet unter anderem die Analyse der eigenen Werte und Ziele, die Identifikation von individuellen Chancen und Möglichkeiten, die Analyse und Bewertung von Handlungsoptionen sowie das Kennenlernen geeigneter Entscheidungstools, ganz im Sinne von "Was sind meine individuellen Entscheidungsparameter?". Auch Teil des Programms ist die Ausbildung und Begleitung von Lehrer*innen zu Multiplikator*innen, um das Training nachhaltig an den Schulen platzieren zu können.

Der Frage nach "Was mache ich nach der Schule?" wird im Unterricht bis dato wenig Beachtung geschenkt. Das Projekt "KLUGentscheiden" der Universität Bayreuth rückt diese in den Vordergrund und führt letztlich dazu, dass Schüler*innen sich zwangsläufig mit dieser wichtigen Thematik beschäftigen müssen. Aufgrund der Begleitmaterialien und Multiplikator*innenausbildung hat das Projekt Potenzial langfristig im Unterricht etabliert zu werden. Es handelt sich um eine laufende Initiative, welche von der Adalbert-Raps-Stiftung seit 2018 mit der anteiligen Förderung der Projektkosten unterstützt wird.

Ihr Interesse am Projekt ist geweckt? Alle Informationen zum Projekt "KLUGentschieden" der Universität Bayreuth stehen hier zur Verfügung. Interessierte Lehrkräfte, die gerne mehr zum Entscheidungstraining erfahren möchten und den Workshop an ihre Schule holen möchten können sich gerne via Mail an Stiftungsreferentin Tina Beeg wenden.

PIKASS - Perspektive. Integration. Kooperation., gfi gGmbH, Standorte in Oberfranken

  • Fördergegenstand: anteilige Förderung der Projektkosten
  • Zielgruppe: Menschen mit Autismus-Spektrum Störung; Betriebe/Arbeitgebende
  • Art des Engagements: hauptamtliche Projektkoordinatorin durch Berufscoaches der gfi (Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration) gGmbH
  • Wirkungskreis: Region Oberfranken
PikAss - Perspektive. Integration. Kooperation., gfi Bamberg
PIKASS - Perspektive. Integration. Kooperation., gfi gGmbH, Standorte in Oberfranken

Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung haben Einschränkungen in der Wahrnehmung und verarbeiten Reize grundlegend anders als die durchschnittliche Bevölkerung. So sind beispielsweise die soziale Interaktion sowie Kommunikation beeinträchtigt und es zeigen sich wiederholte stereotypische Verhaltensweisen und Interessen. Mit den gegebenen Umweltbedingungen zu Recht zu kommen, erfordert von Betroffenen erhebliche Anpassungsleistungen. Entsprechende spezifische Verhaltensweisen stoßen oft auf Unverständnis bei Mitmenschen. Die Folge sind oftmals eine beidseitige Ausgrenzung sowie eine erschwerte soziale, gesellschaftliche und damit auch berufliche Teilhabe für Betroffene. Mit dem Projekt "PIKASS - Perspektive. Integration. Kooperation." hat es sich die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) gGmbH mit uhren Standorten in Oberfranken zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung mithilfe eines individuellen Berufscoachings wieder mehr Teilhabe zu ermöglichen. Die Coachings umfassen unter anderem individuelle Gespräche, bieten einen Gruppentag pro Woche vor Ort, die Vermittlung von Sozialkompetenzen und Schlüsselqualifikationen und ermöglichen fachliche Qualifizierungen, wie zum Beispiel Bewerbungstrainings, Sprachkurse und kaufmännische Grundlagen, mit dem Ziel eine passende Ausbildungs- oder Arbeitsstelle zu finden. Denn nicht zuletzt bedeutet die Einbindung in einen Betrieb auch soziale Kontakte, eine Aktivierung im Alltagsleben und das Training von alltäglichen Abläufen, die auch aufgrund der finanziellen Unabhängigkeit mit einer gesteigerten Selbstständigkeit einhergehen. Neben dem Coaching der Betroffenen selbst, macht sich die gif mit der Initiative "PIKASS" dafür stark, Erfahrungswerte und Expert*innenwissen an interessierte Betriebe weiterzugeben, um die Aufklärung zu Autismus-Spektrum-Störung im Arbeitskontext voranzutreiben und mehr Betriebe für die Integration von Betroffenen am Arbeitsmarkt gewinnen zu können.

Das Projekt "PIKASS - Perspektive. Integration. Kooperation." der gfi überzeugt vor allem mit seinem wirkungsorientierten Gesamtkonzept, sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Betriebe. Die Adalbert-Raps-Stiftung unterstützt das Projekt mit der anteiligen Förderung der Projektkosten für die Projektjahre 2021 bis 2023.

Ihr Interesse am Projekt ist geweckt? Informationen zum Projekt „PIKASS - Perspektive. Integration. Kooperation." sowie entsprechende Kontaktdaten finden Sie auf der Website der gfi Bamberg.